Herzlich willkommen
bei der Ortsgruppe Kirchheim/Aschheim/Feldkirchen des LBV Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
Hier wollen wir Ihnen Nachrichten und Informationen zum Natur- und Vogelschutz in unseren drei Gemeinden anbieten.
Wir freuen uns auch über Ihre Naturbeobachtungen.
Wie schön die Tierwelt in unseren Gemeinden ist, finden Sie unter "Galerie" in der Rubrik "wir vor Ort".
Viel Freude mit den Bildern.
copyright Friedrich Schauer
offene regelmäßige Treffen
Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen:
in der Sportgaststätte "Zum Kelten", Am Sportpark 2, 85551 Kirchheim, Ortsteil Heimstetten, Nebenraum
Termine 2024
Termine 2025
Kontakt bei Fragen dazu: kirchheim.aschheim.feldkirchen@lbv.de
nächste öffentliche Veranstaltungen
am 14.12.2024 ist die LBV-Ortsgruppe am Feldkirchner Christkindlmarkt von 14 bis 18 Uhr mit dabei.
Bei uns wird's weihnachtliche Leckereien und für die Kinder ein "Glücksrad" geben.
Stunde der Wintervögel
Wer Vögel liebt, zählt mit! Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU rufen wieder zur „Stunde der Wintervögel" auf.
Vom 10. bis 12. Januar können bayerische Vogelfreundinnen und Vogelfreunde bereits zum 20. Mal eine Stunde lang Vögel beobachten, zählen und dem LBV melden. Vormerken und Mitmachen unter www.stunde-der-wintervoegel.de.
Wenn der erste Schnee fällt, Wintervögel richtig füttern
19.11.2024
In dieser Woche soll auch in tieferen Lagen Bayerns der erste Schnee fallen. Für viele ist das der Startschuss, die heimischen Vögel im Garten oder auf dem Balkon zu füttern. Es macht einfach Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten. Besonders Kinder sind begeistert, wenn sie Spatz, Amsel und Kohlmeise und auch seltenere Gäste, wie Erlenzeisig oder Gimpel, entdecken. Ganz nebenbei können Groß und Klein auch ihr Wissen über die verschiedenen Vogelarten verbessern.
Für Allesfresser wie Meisen sind im kalten Winter die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe das richtige Angebot. Plastiknetze sollte man dabei vermeiden, weil sich kleine Vögel wie Blaumeisen darin verfangen können und die leeren Netze oft als Müll in der Natur enden.
Weichfutterfressern mit langem, spitzem Schnabel, wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle, erleichtert man die Nahrungssuche mit geölten Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren. Vögel mit kurzem, kräftigem Schnabel, wie Buchfink, Gimpel und Spatz, lassen sich mit Körnerfutter anlocken. Gerade den Körnerfressern kann eine Vogeltränke auch helfen, den täglichen Wasserbedarf zu decken. Der LBV rät dringend dazu, keine Speisereste oder Brot zu verfüttern, da diese für Vögel in der Regel nicht bekömmlich sind. Besonders problematisch sind gesalzene oder zuckerhaltige Lebensmittel.
Die Hygiene am Futterplatz ist besonders wichtig, um die Verbreitung von Krankheiten unter den Vögeln zu verringern. In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen im Futter stehen, können Körner und Sämereien leicht verschmutzen. Diese Futterstellen sollten daher möglichst täglich gereinigt werden. Besser geeignet sind kleinere Futterhäuser oder Futtersäulen, in denen das Futter nachrutschen kann, ohne feucht oder verunreinigt zu werden. Für die regelmäßige Reinigung der Futterstelle sollten keine Chemikalien verwendet werden. Meist reicht es aus, das Futterhaus auszubürsten. Für eine gründlichere Reinigung kann das leere Häuschen anschließend mit heißem Wasser abgespült und getrocknet werden.
Eine Futterstelle im Garten oder auf dem Balkon bringt viel Freude. Sie ersetzt jedoch keine naturnahen Gärten oder Balkone mit vielfältigen, heimischen Pflanzen. An beerenreichen Sträuchern wie Eberesche, Holunder und Liguster finden Vögel wertvolle Nahrung. Die beste Unterstützung ist, den Vögeln ein natürliches Nahrungsangebot zu bieten. Die Früchte des heimischen Weißdorns zum Beispiel schmecken über 30 Vogelarten, die des Schwarzen Holunders sogar über 60".
Neben Nahrung sollte der Lebensraum Garten den Wintervögeln auch ausreichend Sicherheit bieten. In unmittelbarer Nähe zur Futterstelle dürfen Katzen keine Versteckmöglichkeiten finden.
Umfangreiche Informationen zum Thema Vogelfütterung finden sich auch unter www.lbv.de/fuettern
Igel in Bayern stark gefährdet
Aktion "Deutschland sucht Igel und Maulwurf" fand in allen Bundesländern vom 20. bis 30. September statt
"Rund 6.900 Igel meldeten uns die Bürgerinnen und Bürger aus Bayern. So leisten sie einen wertvollen Beitrag, damit wir mehr
über diese bedrohte Tierart erfahren", sagt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. An der deutschlandweit größten Meldeaktion für den Igel hat sich auch der bayerische Naturschutzverband LBV
(Landesbund für Vogel- und Naturschutz) beteiligt, der bereits seit 10 Jahren im Bürgerforschungsprojekt "Igel in Bayern" zu Meldungen des stacheligen Gartenbewohners aufruft.
Denn besonders um diesen Gartenbewohner besteht Sorge: In Bayern und in Deutschland steht das Tier des Jahres 2024 schon
länger auf der Vorwarnliste der gefährdeten Säugetiere. Vor Kurzem hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) den Igel erstmals in der Internationalen Roten Liste der bedrohten Arten als "potenziell
gefährdet" eingestuft.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Mittlerweile leben Igel vornehmlich im Siedlungsbereich, doch die Bedingungen dort verschlechtern sich zunehmend. Der Lebensraum des Igels wird immer kleiner,
weil immer mehr Flächen versiegelt und zerschnitten werden. In aufgeräumten und intensiv gepflegten Gärten und Parks fehlen ihm Rückzugsorte und Nahrung. Auch der allgemeine Rückgang der Insekten
– seiner Hauptnahrungsquelle – macht dem Igel zu schaffen. Außerdem wird sein Weg durch den urbanen Lebensraum zum Hindernislauf, wenn Zäune bis zum Boden reichen und Mauern keine Lücken zum
Durchschlüpfen haben. "Wer dem Igel helfen möchte, kann seinen Garten naturnah gestalten. Heimische Sträucher, Totholz, wilde Ecken oder ein offener Kompost locken Insekten und andere kleine
Wirbellose an und bieten dem Igel Nahrung und Unterschlupf", empfiehlt Angelika Nelson. Außerdem wichtig: Auf Pestizide verzichten, Mähroboter ab der Dämmerung stehen lassen, Barrieren abbauen
und Gärten durch Lücken im Zaun oder Igelpforten miteinander verbinden.
Für den Igel ist jetzt erst mal Winterschlaf angesagt. Eingerollt unter Reisighaufen und in anderen Verstecken verbringt er die kalten Monate. Gartenbesitzer können mithelfen, dass er im Frühling
beim Aufwachen wieder geeigneten Lebensraum vorfindet. Wenn der Igel im Mai wieder durch die Gärten streift, geht die jährlich stattfindende Meldeaktion für ihn in die nächste Runde.
Über das Gemeinschaftsprojekt
"Deutschland sucht Igel und Maulwurf" ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU|naturgucker, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen
Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., dem NABU Bundesverband und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Ziel ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von
Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Sichtungen von Igeln in Bayern werden dem LBV gemeldet, die des Maulwurfs an NABU|naturgucker. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben
zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Darauf aufbauend können gezielte Artenschutzmaßnahmen initiiert werden.
Vogel des Jahres 2025 - der Hausrotschwanz
Klein, flink und ein gern gesehener Gast in Bayerns Gärten: Der Hausrotschwanz hat es an die Spitze geschafft und ist
Vogel des Jahres 2025.
Er ist ein lebhafter Singvogel, der häufig in Gärten, Hinterhöfen und Parks unterwegs ist, weil er dort gute Bedingungen zum Brüten findet. Zu erkennen ist er an seinem namensgebenden rostroten Schwanz, das restliche Gefieder ist eher dunkel.
Meist noch bevor man ihn sieht, macht der männliche Hausrotschwanz mit seinem rauen Gesang auf sich aufmerksam. Er ist ein echter Early Bird – schon ein bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang ist er aktiv und lässt seine unverwechselbare Gesangsstrophe lautstark erklingen. Damit ist er eine der ersten Stimmen im morgendlichen Vogelkonzert Hausrotschwänze wirken oft nervös und agil: Sie sitzen selten still, sondern flitzen umher, knicksen mit den Beinen und zittern mit dem Schwanz.
Den Winter verbringt der Hausrotschwanz traditionell in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Immer öfter bleiben aber einige Vögel den Winter über im Freistaat. Als Kurzstreckenzieher nutzen sie die milderen Winter in Bayern. Als Jahresvogel steht der Hausrotschwanz für naturnahe und artenreiche Gärten, in denen er genug Insektennahrung findet.
Er vertritt außerdem die Gruppe der Gebäudebrüter, zu der auch Haussperling und Schwalben zählen. Zur Wahl angetreten war der Vogel des Jahres 2025 mit dem Slogan „Mut zur Lücke“, weil er sein Nest gerne in Maueröffnungen, auf Balken oder unter Vordächern an Gebäudestrukturen baut, die aber durch Sanierungen immer seltener werden.
Wer etwas für den Hausrotschwanz tun möchte, sollte darauf achten, den eigenen Garten oder Balkon möglichst naturnah und strukturreich zu gestalten. Mit einem Nistbrettchen unterm Dach oder Halbhöhlen als Nistkasten kann man ihm den Nestbau erleichtern. In offenen Mauernischen sucht er nach Spinnen und Insekten als Nahrung.
copyright Friedrich Schauer
Warum wir Gärten im Herbst nicht aufräumen sollten
Am 23. September war der kalendarische Herbstanfang. Mit den kühleren Temperaturen, wandelt sich auch die Natur. Blätter fallen von den Bäumen, blühende Pflanzen des Spätsommers und des Herbstes verwelken. Nur die von den Bienen im Sommer bestäubten Früchte verbleiben noch etwas an den Sträuchern und dienen den Vögeln als willkommener Snack vor den kalten Monaten.
Viele Menschen neigen jetzt dazu, im Garten Ordnung zu schaffen und sich auf den Winter vorzubereiten. Es gibt aber gute Gründe, nicht zu sehr im Garten aufzuräumen. Im Herbst suchen viele Tiere nach Unterschlupf und Nahrung für den Winter. Amseln durchwühlen Laubhaufen, der Igel muss sich noch ordentlich Speck anfuttern, um die nahrungsarme Zeit überwintern zu können. Ein aufgeräumter Garten bietet Vögel, Insekten und kleinen Säugetieren weder Nahrung noch Verstecke.
Kehren Sie herabfallendes Laub zwar nicht unter den Teppich, aber unter die Hecke! Lassen Sie einige Bereiche Ihres Gartens unberührt und erfreuen Sie sich am Anblick, wenn der Frost die stehengebliebenen Pflanzen überzieht und sich Vögel zur Samenernte an den Pflanzstängel einfinden. Marienkäfer und Wildbienen überwintern in Laub, ungeschnittenen Gras und Pflanzen und sind daher darauf angewiesen, dass ein Garten nicht übermäßig aufgeräumt ist.
Und bitte nutzen sie weder Laubbläser als auch Laubsauger – beide Variationen töten kleine und kleinste Insekten. Selbst spätgeborene Kleinigel können dadurch verletzt werden! Zuletzt dienen abgestorbene Pflanzenreste und auch Laub dem Erhalt der Bodengesundheit – denn die Zersetzung von Laub und Pflanzen ist ein Naturprozess, der den Boden mit Nährstoffen anreichert.
Hier zeigt sich wieder einmal, wie alles zusammenhängt und auch abhängig voneinander ist. Störungen bringen das natürliche Gleichgewicht durcheinander.
Strategien im Winter
Kalt ist es geworden. Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Strategien Tiere im Winter haben?
Vielen bekannt ist der Winterschlaf. Hierbei handelt es sich um eine tiefe Schlafphase, bei der der Stoffwechsel erheblich verlangsamt ist, um Energie zu sparen. Während des Winterschlafs erfolgt oft keine Nahrungsaufnahme. Ein Beispiel hierfür ist der Igel.
Bei der Winterruhe hingegen wachen Tiere in kurzen Intervallen auf und nehmen Nahrung auf, bevor sie erneut in den Ruhezustand zurückkehren. Ein Vertreter dieser Strategie ist das Eichhörnchen.
Der Zitronenfalter verbringt den Winter in der Winterstarre. Diese Strategie bezieht sich auf eine Erstarrung des Körpers, bei der alle lebenswichtigen Funktionen stark reduziert sind. Darüber hinaus besitzt der Zitronenfalter auch eine Art körpereigenes Frostschutzmittel, durch das die Körperflüssigkeit nicht gefriert.
Welche Strategien aber haben Vögel? Viele Vogelarten sind Zugvögel und verlassen in den Wintermonaten ihre Brutgebiete, um in wärmere Regionen zu ziehen, wo sie leichter Nahrung finden. Hierzu zählen z.B. der Kiebitz und der Star.
Andere Vogelarten legen Vorräte an. Vielleicht haben Sie schon die Elster oder den Eichelhäher beim Verstecken von Nüssen oder sogar beim Diebstahl der Nüsse, die vorher das Eichhörnchen im Laub oder der Erde vermeintlich sicher versteckt hat, beobachtet.
Vögel, die weder Vorräte anlegen, noch in den Süden ziehen, passen ihre Fressgewohnheiten an der verfügbaren Nahrung an. Beeren, Früchte von stehengebliebenen Fruchtständen und Insektenlarven zählen nun zu ihrer Nahrung. Oft reicht das Futter aber nicht aus, da Naturgärten selten geworden sind. Wir können die Vögel zwar durch Fütterung unterstützen, besser ist es jedoch einen Garten naturnah zu gestalten.
Folgendes ist bei (Zu-)Fütterung zu beachten: Futterplätze müssen am besten täglich gereinigt werden. Wasser sollte ebenfalls zur Verfügung gestellt werden. Speisereste dürfen nicht verwendet werden, da Inhaltsstoffe und Salz für Vögel tödlich sein können.
Vogel des Jahres 2024, der Kiebitz
Früher sah man bei Spaziergängen in der Mooslandschaft bei Kirchheim, Feldkirchen, Aschheim und Ismaning den Kiebitz noch zahlreich. Wer Glück hatte, konnte ihn bei seinen außergewöhnlichen, artistisch anmutenden Balzflügen beobachten. Auf ca. 90 Exemplare wurde die Population früher geschätzt. Seit 2019 gibt es geschätzt nur noch 2-3 Brutpaare. Ungewiss ist, ob es erfolgreiche Bruten gab.
Der Kiebitz ist 2015 auf die internationale „Rote Liste gefährdeter Vogelarten“ eingezogen. Seit 2020 wird er auf der „Roten Liste der Brutvögel Deutschlands“ als stark gefährdet geführt. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Kiebitze brüten hauptsächlich in offener, flacher Landschaft mit kurzem oder gar keinem Gras, aber auch auf Feldern, Äckern, Feuchtwiesen und Weiden. Sie ernähren sich u.a. von Insekten und deren Larven. Kiebitze sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und manche von ihnen fressen sogar vorwiegend bei Nacht. Er brütet am Boden und der Bruterfolg ist stark von Witterungseinflüssen abhängig.
Die intensivere Bewirtschaftung des Landes, Änderung der Wasserwirtschaft, Flurbereinigungen, der Einsatz von Umweltgiften und auch klimatische Veränderungen, führen zu einem großflächigen Verlust von Lebensraum, Nahrung, Brutmöglichkeiten und Gelege. In den meisten mitteleuropäischen Regionen ist der Bruterfolg nicht mehr ausreichend zur Bestandserhaltung bei insgesamt geringem Bestand.